Golf IV / Octavia: sporadisches Bremsenflattern

Hallo,

ich habe ein seltsames Phänomen:

Zeitweilig flattert die Bremse beim leichten Anbremsen.


Scheiben und Beläge sind teure Markenware (TRW) und jetzt gut 70tkm drin, Restbelagstärke liegt bei rund 50-60%, da nur Langstrecke. Scheiben sind absolut glatt abgefahren, also keine Riefen, Ränder, nichts. Ebenso sind die Nabensitze absolut sauber und plan.

Bisher hatte das Auto auch noch nie Probleme mit flatternden Bremsen - das merkwürdige ist, mal macht er es, mal nicht. Heißt, auf einer Fahrt kanns sein, dass es mal flattert, mal nicht.


Fahrwerksmäßig ist alles kontrolliert und fest, Bremse ist frisch zerlegt und komplett gereinigt und abgeschmiert, die Bremskolben ließen sich butterweich zurück drücken.

Das Einzige mir aufgefallene war, dass die Stellen, an denen die Belags-"Ohren" in den Sattelhalter greifen, gut einen halben mm eingelaufen sind... Aber jetzt auf Verdacht 2 neue Sattelhalter einsetzen, kann nicht die Lösung des Problems sein, denke ich?


Hat jemand bei der FS-II-Bremse (280mm) Erfahrungswerte?


Grüße

Servus Ibiza!

...Erfahrungswerte nicht wirklich, aber ich würde vorher zuerst die Räder diagonal tauschen bzw. anderen Radsatz montieren und Verhaltensänderung(en) beobachten, bevor Du auf Bremse direkt losgehst.

Viele Grüße aus München!

Zitat:

Scheiben und Beläge sind teure Markenware (TRW) und jetzt gut 70tkm drin, Restbelagsstärke liegt bei rund 50-60%, da nur Langstrecke.

Diese Erfahrungen habe ich ebenfalls an einem Passat 3C gesammelt.

Ich verbaue TRW Bremsteile nicht mehr freiwillig.

Ich denke, ein Austausch ist unumgänglich, wenn Ruhe einkehren soll.

Erfahrungen... Nun ja, bei einem Fiat Stilo aus meinem Freundeskreis passiert das auch grundsaetzlich bei Belagstaerken zwischen 50 und 75 %. Dabei ist es vollkommen gleich, aus welcher Schmiede die Bremsenteile stammten. Bremssaettel waren leichtgaengig, die Fuehrungen absolut spielfrei.

Werkstattabhilfe waere der komplette Austausch - oder man wechselt wie wir Bremsscheiben und Belaege von einer Seite auf die andere. Ihre Montageplaetze (innen/aussen) bekommen die Belaege damit wieder, nur eben auf der anderen Seite. Die Belaege lassen sich so bis zur Verschleissgrenze runterfahren, das Bremsenrubbeln beim leichten bis mittleren Anbremsen kommt erst als Verschleissindikator wieder.

Auf einem Satz Scheiben kann man zwei Saetze Belaege sicher verbrauchen, selten noch einen dritten. Den Drehrichtungswechsel braucht es dabei etwa alle 25 - 35 Tkm. Durch den Seitenwechsel der Bremsscheiben umgeht man zudem das ausgepraegte Festfressen der Bremsscheiben auf den Naben, was ansonsten immer ein ziemlicher Akt war, wenn man sie abnehmen wollte. Nutzungsprofil ist etwa 80 % Stadtverkehr und 20 % Landstrassenfahrten.

Passiert es, wenn es passiert immer bei betriebswarmer Bremse oder ist es difus...
Narbe ist aber rostfrei und Scheibe liegt ordentlich plan auf. Ich habe allerdings ja die etwas größere Bremse. Da es mitunter mal vorkommt, dass die 2 bis 5 tkm nur minimal gebraucht wird kann leichten Vibrationen ab und an durch eine ordentliche Bremsung (Man beachte den Rückspiegel, vielleicht nicht im Berufsverkehr durchführen) entgegengewirkt werden....Ich habe da Problem allerdings auch erst, als ich bei rund 228tkm die originalen gegen im Keller wartende ATE Powerdiscs tauschte....das mache ich nie wieder, allerdings glaube ich auch auf dem Auto nie wieder die bremsen zu wechseln ...abwarten!

Kenne ich auch. Das gelegentliche und leichte Flattern tritt gerne nach einigen Tkm Laufzeit auf, auch wenn die Räder vorher absolut rund liefen. Abhilfe brachte bisher immer ein penibles Reinigen der Anlageflächen an Nabe, Scheibe, und Scheibenrad, manchmal war auch ein Drehen des Rads auf der Nabe nötig.
Hast Du Alufelgen oder Stahlfelgen mit Radkappen? Letztere tragen auch gerne zum Flattern bei, wenn sie nicht sauber zentriert sitzen.
hg
Herbert

Danke euch allen für Eure Statements.

DieselBär30x hat folgendes geschrieben:

...Erfahrungswerte nicht wirklich, aber ich würde vorher zuerst die Räder diagonal tauschen bzw. anderen Radsatz montieren und Verhaltensänderung(en) beobachten, bevor Du auf Bremse direkt losgehst.

Ja, das hatte ich schon probiert, gewuchtet, getauscht, nix hats gebracht.

Autoservice hat folgendes geschrieben:

Ich verbaue TRW Bremsteile nicht mehr freiwillig.

Ansich war ich mit ATE und TRW bisher immer top zufrieden, zumal das Problem ja an einem Tag mehrfach kommt und geht.

matthiasTDI96 hat folgendes geschrieben:

Passiert es, wenn es passiert immer bei betriebswarmer Bremse oder ist es difus... Narbe ist aber rostfrei und Scheibe liegt ordentlich plan auf.

Ich meine, dass es nur bei warmer Bremse passiert - dazu kommt, dass ich seit gut 3000km nur noch mit voller Zuladung fahre, sprich: 4 Leute plus Gepäck. Allerdings nur Landstraße ohne irgendwelchen Vollbrems-Blödsinn. Narbe ist rostfrei und Scheibe liegt perfekt auf.

Herbert hat folgendes geschrieben:

Abhilfe brachte bisher immer ein penibles Reinigen der Anlageflächen an Nabe, Scheibe, und Scheibenrad, manchmal war auch ein Drehen des Rads auf der Nabe nötig. Hast Du Alufelgen oder Stahlfelgen mit Radkappen? Letztere tragen auch gerne zum Flattern bei, wenn sie nicht sauber zentriert sitzen.

Serien-Alufelgen, neue Bereifung (Pirelli P7 Cinturato), frisch ausgewuchtet, da ich das ausschließen wollte.

Radsatz vorn / hinten testweise getauscht > nix gebracht. Nabenflächen sind blitzblank.



Mir kommt da noch eine These: Wenn ich wirklich momentan dauernd mit fast 2t Gesamtgewicht unterwegs bin und die Bremsen schon zu 50% herunter sind, sind ja auch die Scheiben dünner, führen die Wärme schlechter ab und dadurch kommt es dann zu dem kurzzeitigen Hitzeverzug. Wenn man dann wieder eine zeitlang bremst, gehts wieder weg.

Interessant auch: Die Bremse flattert nur beim Anbremsen. Beim festen Drauftreten bremst sie astrein.

Ich hatte so ein Problem an einem e46, nur bei leichtem Anbremsen war das Flattern vorhanden.
Bei mir war es ein fester Führungsbolzen vom Sattel, bist du dir sicher das alles gängig und sauber ist?

Ja,

definitiv sicher. Ich habe ja nicht dieses Faustsattelsystem mit den Gleitbolzen mit Gummitüllen, die im Sattelhalter gleiten, sondern das FS-II-Bremssystem mit den eingeschraubten Gleitbolzen, auf denen der Sattel gleitet.

Die sind absolut blitzsauber, gefettet und der Sattel ist komplett gangbar. Was ich trotzdem eher noch in Betracht ziehe, sind die eingelaufenen Sattelhalter...

Wie ich oben schon sagte, an den Stellen, an denen die Belagsohren aufliegen, ist der Halter auf beiden Seiten eingelaufen.

Zitat:

Wie ich oben schon sagte, an den Stellen, an denen die Belagsohren aufliegen, ist der Halter auf beiden Seiten eingelaufen.

Wir sprechen von FSIII nicht FSII ? Müsste dann die Version "ohne Bremssattelträger" (Golf4 Standardbremse) sein, bei der der Sattel direkt ans Radlagergehäuse geschraubt wird.

Diese Klötze haben nach oben und unten immer etwas Luft.
Wenn zB. das Material von Belagträger (Bremsklotz) und Achsschenkel nicht zusammenpasst oder die Klötze Untermaß aufweisen, wird ein einarbeiten in den Belaghalter natürlich begünstigt. Wenn die Bremse rubbelt, ebenfalls.....
Ob das zu große Spiel allerdings zu Bremsstörungen führt,.... müsste man visuell beurteilen.

Aus der Ferne würde ich mutmaßen --> Belag verhärtet --> wenn warm, rubbelt/schwingt er erstmal auf der Scheibe, bevor er sich unter erhöhtem Bremsdruck wieder beruhigt.

Also, ich fackele da mit sowas nicht lange herum. Die Erfahrung hat mich eines besseren belehrt. Verbaut werden nur OE Hersteller, außer... und keine Ware von sogenannte Verpacker.

Wer noch die tollen Bremsklötze von Lucas (grüne Verpackung) kennt, weiß wovon die Rede ist. Von den 10 Paar, die ich davon verbaut habe, hat kein Klotz bis zum Ende durchgehalten. Wogegen Bremmsättel und HBZ von Lucas Spitzenprodukte sind.
Das Lucas heute TRW ist, dürfte bekannt sein.

Fairer Weise muß man anmerken, daß TRW Klötze auf Opel relativ gut funktionieren.

Stimmt, FS-III. FS-II hatte mein Seat. Sind genau wie du sagst diejenigen, die quasi ins Radlagergehäuse geschraubt werden.

Ich bin mir nur grade nicht sicher, ob es den Sattelhalter extra gibt oder ob das echt ein Teil mit dem Radlagergehäuse ist. Wenn ja, muss ich mir über die eingelaufenen Stellen eh keine Gedanken machen, weil das wird preislich ganz sicher nicht sinnvoll sein, die komplett zu ersetzen.


Bremsen jetzt rausschmeißen will ich nicht, die haben noch gut 50% Futter, heißt, bei meiner Fahrweise noch gut 50-60tkm und damit die letzte Bremse, die ich an dem Auto definitiv machen werde.

Mehr als das allernötigste und halt Kundendienste will ich in den Octavia nicht mehr investieren.

Schlechte Nachricht: Der 98'er Octavia mit 90 PS TDI meines Onkels hatte bis er ihn bei 370tkm verkaufte bremsenflattern. Er hat X-mal die Bremsscheiben getauscht, die Querlenker, Stossdaempfer etc.
Hat alles nix geholfen.

Mein A3 97 auch mit AGR Motor und gleichen Bremsen hatte dies hingegen selbst bei 300tkm nie.
Scheint wohl wirklich ein Octavia spezifisches Problem zu sein.

momentan ist seit knapp 2000 km wieder absolut Ruhe... versteh einer dieses Auto.