Hallo Dieselschrauber- Forum!
Ja, wo fange ich an…
Am besten wirklich am Anfang. Zu Weihachten 2016 kaufte ich mir einen 3BG Variant 1,8T als Ersatz für meinen Golf 2 GTD. 306tkm, Vialle Gasanlage (Flüssigeinspritzer), 1 Jahr TÜV, 2900€.
Auto fuhr gut, verbrauchte nach meinem Geschmack ein bisschen viel, sonst funktionierte alles. Beim Kauf habe ich schon die zerbrochene KGE- Entlüftung gesehen (das Rohr aus dem Block war zerbröselt)
Ich ließ zu Beginn alle Riemen, den Wasserkühler, alle Achslenker, Achslager der HA, Bremse rundum (vorne gleich auf 312mm umgerüstet), Filter und mehrmals in sehr kurzen Intervallen das Motoröl mit einer Spülung tauschen weil der 1,8T ja ein Problem mit Verschlammung der Ölwanne/Pumpe hat. Letzter Ölzettel war mit 5W30 und auch der Intervall war auf Longlife codiert. Nun Festintervall und 5W50 Mobil 1.
Ich fuhr also mit recht ruhigem Gewissen meinen ersten Tagen Urlaub im April 17 entgegen in denen ich die KGE erneuerte. Beide Ventile, das Rohr, etwas Schlauch, Schellen, ein Kühlmittelrohr (innen stark rostig), Ansaugkrümmerdichtung, Drosselklappendichtung. S3 Radschale für bessere LLK- Entlüftung gab‘ es ebenfalls wie den Entfall der Nebelscheinwerfer zur besseren Anströmung. Es bleibt zu bemerken das die völlig offene KGE sich nicht durch Schwächen im Motorlauf bemerkbar machte, was ich ganz erstaunlich fand.
Später (Sommer 17) gab‘ es mal noch einen neuen LMM (Pierburg) sowie ein neues N75 (VW) (Herbst 17) Langsam hatte der Wagen sogar mal Leistung! Vmax lt. GPS 214km/h – dauerte auch nicht so lang - ich hielt den Patienten für gesund.
Leider sprang er seit meiner KGE-OP nach längerer Standzeit stets sehr schlecht an. (3-5 Sek. Orgeln). Ich lebte damit, denn sonst konnte ich wirklich nicht Klagen. Alles OK. Sehr zuverlässig. Ab und zu ertappte ich mich wie ich dachte dass der kleine Vierzylinder wirklich sehr gut entkoppelt ist und sehr ruhig im Standgas läuft. An einer Wasserflasche auf dem Beifahrersitz konnte man sehen das der Motor läuft, Spüren konnte man fast nichts.
Ich fuhr mehrere Male über 80km am Stück 180km/h auf Autogas und dachte mir: „So hab‘ ich mir das vorgestellt!“ – Alles problemlos.
Sommer 2019 - Ich wurde genötigt eine Urlaubsreise zu unternehmen. Dänemark. Natürlich wollte ich unbedingt mit meinem Freund fahren! Doch ich traute der Ölwanne bzw. dessen Inhalt nicht. Also – Auto in die befreundete Werkstatt. Ölwanne säubern und die Lambdasonde vor Kat ersetzen. Für die Sonde entschied ich mich, weil ich annahm endlich zu dem Verbrauch zu kommen, den ich erwartet hätte von der neuen Zeit. Hat leider nix gebracht.
In der Wanne war Schlamm, aber nicht der Rede wert. Auf nach Dänemark! Oh Stop – ich hatte den Benzinfilter vergessen! Selbst noch getauscht. Aus dem Alten kam nur Mock. Ganz schlimm.
Aber dann - alles fehlerfrei verlaufen.
Die gesamte Reise nach Dänemark und auch die Rückreise fuhr ich auf Benzin, da ich bei Reparatur der KGE mal einen Blick auf die Einlassventile geworfen hatte und die recht vermockt waren dachte ich es wäre gut Sie mit einer langen Strecke auf Benzin wieder etwas frei zu waschen. Zumindest hatte ich die Hoffnung. Tanke ich Benzin dann ausschließlich Ultimate oder V-Power. Hat auch in Dänemark gut geklappt.
Nach diesen Etappen auf Benzin zeigte sich auch weshalb der Wagen nach längerer Standzeit so schlecht anspringt. Ist man eine ganze Weile auf Benzin gefahren, sind die Probleme weg. Absolut weg. Ich vermutete also dass ein Gasinjektor nicht ganz dicht hält und langsam Gas ausströmen lässt was den Wagen bei Kaltstart so fett macht das er erstmal etwas von der fetten Mischung ausstoßen muss eh der Laden läuft.
Übrigens zeigte sich bei der Fahrt auch das der Wagen auf Benin in den oberen Drehzahlbereichen wellenartig beschleunigt. Bekommt vermutlich nicht genug Benzin. Auf Gas ist alles gut. Pumpe vielleicht im Sack. War mir gleich, ich fahre eigentlich nicht auf Benzin. Bevor was durchbrennt, merkt das die Lambda. Ab dafür.
Zwei Wochen nach der Reise tauchte die MKL auf. Das erste Mal seit ich den Wagen in Besitz hatte. Fehler ausgelesen – P0130 Lambdasonde elektrischer Fehler im Stromkreis Bank 1 Sonde 1.
Ich hielt das für einen Fabrikationsfehler, zurück zur Werkstatt, Sonde getauscht. Pierburg raus, NGK rein. Alles gut. Werkstattmeister hielt das zwar für unwahrscheinlich aber… Naja, es half!
Inzwischen stellte sich ein unruhiger Leerlauf ein, immer mal wieder, war er schlecht. Ich konnte das aber an nichts festmachen. Kein bestimmer Fahrzustand war der Sache vorausgegangen und es war auch nicht störend, nur halt nicht schön. Ich kannte es ja anders.
Ansaugbereich mit Bremsenreiniger abgesprüht, ESV, Ansaugkrümmer Richtung Kopf, Ladeluftschläuche, Ansaugschlauch so gut es geht, Drosselklappe… Kein Zucken! Thema vertagt.
TEV mal bespielt, abgezogen, abgesprüht, keine Änderung.
Zwischendruch HU/AU – Prüfer sagt: sehr gute Werte, toll eingestellte Anlage!
Im neuen Jahr 2020 wollte ich mal wieder etwas schneller auf der BAB fahren und merkte das der Wagen nicht so gut läuft. Beschleunigung war zäh. 180km/h waren nicht gerade leicht zu erreichen. Vertagt. War nur ne kurze Strecke, wollte halt mal Rasen. Wer weiß.
Seit Tausch der KGE lag auch ein neues SUV bei mir rum (VW). Ich tauschte es schlussendlich. Große Überrauschung beim Abziehen des SUV aus der Leitung die zum Ansaugschlauch geht – es kam eine Stange Wasser raus. Toll. So viel Kondenswasser? Komisch.
Aber – arbeitet auf jeden Fall besser. Das Geräusch bei pötzlichem Gasgwegnehmen war nicht mehr „wututututu“ sondern „psch“. Prima. Dann auch noch zwei Jahre mit defektem SUV rumgefahren.
Vor gut einem dann Monat ähnliches Spiel was die Raserei betrifft. Heimfahrt aus Leipzig, spät am Abend, Autobahn leer – Feuer. Wieder kaum Druck. Verdammt, Gas auch gleich leer, also Benzin her. Muss eh mal ausgetauscht werden. Vollgas nach Chemnitz, aber dabei auch nicht so zufrieden mit der Leistung. Tacho 200…. Naja. Das hätte ich vielleicht lassen sollen.
Quittung am nächsten Tag. Echt schlechter Leerlauf (rumpelte richtig, aber kein bzw. kaum Schwanken an der Nadel des DZM) und 1km nach Fahrtantritt MKL an – P0130 Lambdasonde elektrischer Fehler im Stromkreis.
Mist! Warum? Da ist was faul. Das muss ich herausfinden!
Durch die Vollgasorgie am Vorabend dachte ich allerdings die eigentlich neue Sonde zerglüht zu haben und kaufte eine Neue. Schnell gewechselt das Ding, Adaptionswerte gelöscht und weiter.
Leerlauf aber stets noch schlecht, nach sehr kurzer Zeit MKL an – P0130 … usw. Hmpf!
Nun stehe ich hier… Die Probleme multiplizieren sich und ich kann nicht unbedingt eine Abhängigkeit erkennen… Damit ich nicht immer auf die befreundete Werkstatt zurückgreifen muss (die auch noch 20km entfernt liegt) habe ich mir selbst VCDS gekauft.
Ich will den Fehler finden und Ihn reparieren!
Zusätzlich habe ich Zündaussetzer auf Zylinder 1.
Kompression auf allen Zylindern (warm) zwischen 9,5-10,5 bar Zylinder 1 aber am schlechtesten.
Tauschen der Spulen oder der Kerzen (unabhängig voneinander) lässt den Fehler nicht wandern.
Verkabelung optisch in Ordnung, habe die Kontakte aus dem Stecker zu Spule ausgepinnt, alles schön. Durchgemessen hab‘ ich aber noch nix. Masse am Ventildeckel ist erneuert.
Steuergerätebox im Wasserkasten ist staubtrocken, Stecker sehen super aus.
Drosselklappe angelernt – ADP i.O. und auch im MWB sind beide Potis schön gegenläufig, in Mittelstellung schaffe ich 50/50.
LMM abgezogen, keine Besserung. Werte im Stand voll OK (3,94g/s)
Massestern an Spritzwand gereinigt. Alles OK.
Ladedruck wird erreicht (entspricht dem Soll lt. MWB während der Fahrt)
Nockenwellenverstellung arbeitet lt. MWB + Syst. i.O. wird auch ausgegeben.
Beide Sonden arbeiten (111 und 110) und laufen auch nicht zu sehr voneinander weg. (MWB vergessen…)
Alle Werte die ich angesehen habe, waren OK (MWB 31-37). Nur die Gemischadaption war stets 0,0%. Es heißt die wird nicht gesetzt wenn Fehler vorhanden sind.
Readinesscode wird nicht erzeugt, als Fehler steht immer die Sekundärluftanlage drin. Jetzt kommt’s! Ich habe die Sekundärluftanlage noch NIE gehört seit ich das Auto habe! Aber seit ich den letzten Fehler habe springt Sie immer mal im Kaltlauf an. Oft nach einer Fahrt, wenn noch etwas Restwärme überall ist, aber der Motor trotzdem lt. Anzeige kalt. Man hört durch die Pusterei aber auch schon die Zündaussetzer im Auspuff. Schrecklich.
Ich weiß leider nicht genau wo ich anfangen soll, prinzipiell habe ich meine Autos gern sehr in Ordnung doch ich möchte jetzt ungern bei den „alten Sachen“ anfangen und Spritpumpe und Gasinjektoren tauschen (€€€) dafür das es dann doch einen Ventilsitz weggebrannt hat o.ä.
Es lief ja bisher trotzdem immer zufriedenstellend und die beiden Dinge lagen eher auf der langen Bank….
Noch wichtig zu wissen – Zündaussetzer sind nur bei Leerlauf zu bemerken und werden auch nur im Leerlauf von VCDS aufgezeichnet. Während der Fahrt ist alles stets bei Null. Auch hat der Wagen in niedrigen Drehzahlen Drehmoment und spricht gut aufs Gas an…
Bitte gebt mir ein paar Tips wie ich systematisch zum Erfolg komme. Die Reparaturleitfäden von VW haben leider ein kleines Problem, wenn ich einen Leitfaden für Motronic und Einspritzanlage suche bekomme ich den Leitfaden für AWM, AUG und ATW (Mexico) zum Download angeboten, der leider kein AWT ist und sich auch hier und da von Ihm unterscheidet, so wie der AUG und AWM auch.
Der Audi Leitfaden zum AWT ist im Vergleich aber ziemlich dünn und bietet schlechtere Hilfestellung als das sehr ausführliche VW- Dokument.
Also, ich habe Beide natürlich trotzdem beim Erwin (siehe
Fehlerdatenbank) gekauft
Langsam glaube ich an einen Ventilsitzschaden… Zum Glück hat die befreundete Werkstatt ein Endoskop.
Inzwischen hat die Kiste 375tkm gelaufen.
Gruß
Martin