Lader kommt im kalten Zustand härter wie im warmen! | Beiträge 16+

kommt mir bei meinem 96kw PD auch so vor als würde der 'bums' im kalten Zustand stärker sein

Das ganze könnte auch damit zusammenhängen, dass z.B. in meinem AAT es ein extra Spritzbeginnkennfeld für den Zustand "Motor kalt" gibt.
Dort wird der Spritzbeginn auf frühere Werte geregelt als im warmen Zustand, was u.a. eine etwas bessere "Spritzigkeit" zur Folge hat.

Gruss
Ronny

ronny252 hat folgendes geschrieben:

Das ganze könnte auch damit zusammenhängen, dass z.B. in meinem AAT es ein extra Spritzbeginnkennfeld für den Zustand "Motor kalt" gibt. Dort wird der Spritzbeginn auf frühere Werte geregelt als im warmen Zustand, was u.a. eine etwas bessere "Spritzigkeit" zur Folge hat.

Hi Ronny,

der Gedanke liegt nahe, aber die Frühverlegung soll ja nur den größeren Zündverzug bei kaltem Motor ausgleichen.

Mehrleistung ist damit nicht beabsichtigt - könnte aber evtl. entstehen, wenn der Geber bei warmem Motor normale Werte liefert, aber niedrige Temperaturen nach unten verfälscht und so den tatsächlichen Zündverzug über-kompensiert.

Das sollte sich z.B. durch einen VAGCOM-Vergleich vom Wasser- Diesel und Ladeluftttemperatur bei ausgekühltem Motor checken lassen.

Tja, es klingt unlogisch und verrückt, aber mir ist es erst neulich, als wir fast sommerliche Temperaturen hatten, wieder sehr deutlich aufgefallen:

Mein AGR-Motor zieht bei kalter Maschine zweifelsfrei besser aus dem Drehzahlkeller als warm.
Obwohl eigntlich die Theorie dagegen spricht, hat der Motor mehr Bums ab Leerlaufdrehzahl.

Vielleicht neigen ja die Wastegateklappen der etwas betagten Lader bei Betriebstemperatur ein wenig zum Klemmen im Bereich der Endlage, so dass sie nicht mehr 100%ig schließen. Das führte dann zu einem langsameren Druckaufbau und somit zu einer Durchzugsschwäche im unteren Drehzahlkeller.
Ist nur so eine Vermutung.

Der Erklärungsansatz von ronny252 klingt auch nicht schlecht. Womöglich hängt es wirklich mit der Vorverlegung des Einspritzzeitpunktes bei kaltem Motor zusammen, da ja der größere Zündverzug durch die EDC kompensiert wird. Allerdings ist es in der Tat so, dass die eigentliche Verbrennung dann schneller abläuft, was sich akustisch auch sehr schön durch das Kaltlaufnageln bemerkbar macht.
Damit könnte sich ein besseres Ansprechverhalten des Motors ergeben, welches bei warmer Maschine entfällt. Allerdings steigen die Spitzendrücke dadurch bei kalter Maschine auch ziemlich an, weshalb man es auch tunlichst vermeiden sollte einen kalten TDI zu treten.

Von der Turboladerseite her fällt mir kein Erklärungsansatz ein, weil für eine Steigerung der Enthalpiedifferenz eigentlich eine höhere Abgastemperatur von Vorteil ist.
Auch hemmt kaltes Motoröl durch die höhere viskose Reibung eher den Hochlauf des Laders als warmes Öl.

Es bleibt also ein Phänomen, das sich nicht so leicht erklären lässt, oder doch?

Gruß
Alex

Das evtl. Rum-Regeln der EDC laesst sich ja ganz leicht ausschalten.

Man gibt allen Temp. Fuehlern Widerstaende, die eine fest Temp. (eine realistische) vorgaukeln.

Dann muesste fuer die EDC der Motor immer gleich warm sein, und wir koennen nur noch wirklich thermische Unterscheide am Verhalten bemerken: Zaehes Oel, klemmende Wastegates etc....

m;

donalexo hat folgendes geschrieben:

Womöglich hängt es wirklich mit der Vorverlegung des Einspritzzeitpunktes bei kaltem Motor zusammen, da ja der größere Zündverzug durch die EDC kompensiert wird. Allerdings ist es in der Tat so, dass die eigentliche Verbrennung dann schneller abläuft, was sich akustisch auch sehr schön durch das Kaltlaufnageln bemerkbar macht.

Hi Alex,

soweit ich das Nageln verstanden habe, beginnt die Verbrennung nicht sofort nach dem Beginn der Einspritzung, sondern etwas verspätet.
Wenns dann aber losgeht, verbrennt aller bis dahin schon eingespritzter Diesel schlagartig anstatt "im Tempo der Föderrate".
Und diese schlagartige Verbrennung erzeugt das Nageln.

Der Druckanstieg und somit die Kolbenkraft wird dabei IMO nicht höher als normal, sondern nur steiler, womit die anfängliche Verspätung wieder überschlägig aufgeholt wird.

Eine bessere Energieausbeute (= Wirkungsgrad) zur Erklärung der gefühlten Mehrleistung kann ich dabei aber nicht erkennen.

So, jetzt hab ich mich als Unstudierter wieder ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt -> Korrekturen sind erwünscht!

hi,
mein lupo 3L zieht kalt auch besser als warm.

bei ansich warmgefahreren motor kann ich es in der tat noch feststellen.

wenn ich ein paar minuten stehe, sodass die kühlwassertemperatur auf 60°C gesunken ist und ich dann losfahre, dann zieht der besser als mit 80°C bzw 85°C wassertemperatur.

grüsse

Hi.

@Ulf: Das ist soweit richtig. Ich möchte nur ergänzen, daß der Sprit in der Zeit des Zündverzugs nicht untätig ist sondern bereits chemische Umsetzungen erfährt. Die Reaktionsprodukte dieser Vorgänge brennen wesentlich brisanter ab als die eingespritzten Dieseltropfen. Dadurch bekommt das Nageln seinen metallischen Klang.

@ Dieselmartin: Kälte bewirkt schon etwas. Die Verdichtungsarbeit wird geringer.

@Powersound3l

wieso geht denn bei dir die Temp. nach etwas stehen auf 60°C. Nach erreichen der Betriebstemperatur muss diese doch konstant bleiben oder ist das bei dem 3l lupo anders?

@Powersound3l

wieso geht denn bei dir die Temp. nach etwas stehen auf 60°C. Nach erreichen der Betriebstemperatur muss diese doch konstant bleiben oder ist das bei dem 3l lupo anders?

hi,
das ist eine selbstgebaute, die per OBD ausliest und zwar den genauen wert der kühlwassertemperatur. deshalb hab ich auch keine plateau funktion
grüsse

ich meinte natürlich wenn ich mit ausgestelltem motor ein paar minuten stehe .

Oh,

mein fehler, ich hab vollkommen vergessen das beim 3L Lupo beim stehen der Motor ausgeht.