Fehlercode P0299 - Ladedruckregelung-Regelgrenze unterschr. | Beiträge 16+

Hallo,

Zitat:

5360rpm, 1820.0mbar Soll 1610.0mbar Ist

ich vermute dennoch, dass Du ein Leck in der Ladedruckstrecke hast, durch das Luft entweicht.
Ausserdem hat das Auto so weniger PS als "funktionsfähig".

Viele Grüsse, Rainer

Hallo Rainer,

Möglich wäre es... In unserer Tiefgarage hat sich ein Marder eingenistet.

Das heißt für mich also Ladedruckstrecke abdrücken. Muss ich mal schauen, ob ich das noch hinkriege vor der Platz in der Werkstatt durch den Wohnwagen belegt ist, sonst muss ichs halt machen lassen.

Sollte ich es noch hinkriegen, kann ich dann vor dem Turbolader ansaugseitig Druck aufgeben und den Schlauch an der Drosselklappe verschließen oder schadet das dem Lader?

Grüße,
Dennis

Noch ein Tipp: Du kannst auch mal schauen, wie die Lernwerte für die Lambdaregelung vom Motorsteuergerät aussehen. Größere negative Werte deuten ebenfalls auf Lecks in der Ladeluftstrecke hin (oder z.B. tropfende Einspritzdüsen, jedenfalls, dass das Verhältnis Sprit/Luft zu hoch ist).

Viele Grüsse, Rainer

Hi,

danke für den Hinweis. Ich bin ihm gefolgt und habe mal die Lernwerte angeschaut. Ich hoffe im richtigen Messwertblock (MWB 32). Ich vermute mal, dass der linke Wert Leerlauf und der rechte Volllast ist. Zumindest wurden die Werte während der Fahrt bei diesen Fahrzuständen aktualisiert.

Mein Fahrprofil die letzten 200km sah allerdings so aus, dass ich fast keinen Vollgasanteil, sondern nur ausgebaute Bundesstraße mit Tempolimit 80 gefahren bin. Der angehängte Screenshot zeigt die Lernwerte.

Außerdem habe ich noch den aktuellen Lambdawert unter Volllast geloggt. Mir fällt nur auf, dass bei vollem Ladedruck angefettet wird und, dass der Motor in höheren Drehzahlen eher mager läuft. Kann man daraus etwas ableiten? Möglicherweise, dass zu wenig Benzin eingespritzt wird und daher der Ladedruck zu niedrig ist?

Die Abweichung zwischen Boost Pressure (actual) und Boost Pressure (specified) deckt sich nämlich ungefähr mit dem Drehzahlbereich, in dem die Lambdawerte positiv bis größer 1 werden.

Viele Grüße,
Dennis

Hallo,

leider sehen die prozentualen Abweichungen bei Deinen Lambdaerten gut aus.
Die Ladedruckregelung ist wie der Name bereits sagt, ein Regelkreis. Solche grosse Abweichungen wie bei Dir zeigen, dass etws nicht in Ordnung ist.

Das Motorsteuergerät spritzt soviel Benzin ein, dass für die vorhandene Luft der gewünschte Lambdawert erreicht wird.

Die geringen prozentualen Anpassungswerte Deiner Lambdaregelung lassen nun folgende Schlüsse zu:
- Es kommt etwa soviel Luft in den Motor, wie der Luftmassenmesser tatsächlich misst.
- Folglich geht keine Luft, z.B. durch ein Leck verloren.
- Nach wie vor geht aufgrund zu niedrigem Ladedruck zuwenig Luft durch Deinen Motor.

Wenn Du ein Vollgaslog über die Luftmasse machst und mit einem anderen Fahrzeug vergleichst, wirst Du bei Dir geringere Luftmassenwerte feststellen.

Mögliche Gründe für den zu niedrigen Ladedruck wäre z.B. ein nicht schliessendes Wastegate am Turbolader oder Verstopfungen in der Abgasanlage.

Viele Grüsse, Rainer

Zumindest kann man den Fehler jetzt etwas einkreisen

Das klemmende Wastegate ergibt ja auch Sinn. Der Lader kann bis zur ersten Regelung des N75 ja vollen Druck aufbauen. Schließt das N75 aber die Klappe steht offen, ist es ja klar, dass kein voller Druck aufgebaut werden kann.
Im Umkehrschluss müsste das bedeuten, dass wenn ich mit wenig Last bei 4000rpm aufs Gas gehe, kein Problem entstehen sollte.

Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, würde das auch den hinterlegten Ladedruck im Freeze Frame von 970mbar erklären. Gangwechsel --> Turbine verlangsamt --> Vollgas bei offener Wastegateklappe --> kein LD Druckaufbau.

Könnte man die Konstruktion wieder gangbar kriegen oder ist hier ein neuer Lader fällig?

Übrigens, vielen Dank für den tollen Support und das Sonntag abends:-)

Grüße
Dennis

Zitat:

Könnte man die Konstruktion wieder gangbar kriegen oder ist hier ein neuer Lader fällig?

Gute Frage - aufschrauben und nachsehen, zumindest die Wastegateklappe sollte man sehen können, wenn man den Lader einfach nur abschraubt.
Kann natürlich auch an der Wastegatedose liegen oder deren Ansteuerung, hatte da auch schon klemmende.

Viele Grüsse, Rainer
PS: Rein theoretisch könnte z.B. der LMM zuwenig messen, die Einspritzdüse verstopft sein und dann noch ein Loch in der Ladeluftstrecke (oder ähnliche Konstellationen), ist aber allein schon von der Fehleranzahl eher weniger wahrscheinlich.

Mir wird vermutlich nichts anderes übrig bleiben. Das N75 ist neu, vermutlich liegt es nicht daran. Mal schauen, ob ich jemand dazu bewegen kann das mit mir zusammen zu machen. Alleine trau ich mir das nicht zu.

Ansonsten geht er dafür eben in die Werkstatt.

Ich hab vorhin mal die Luftmasse geloggt. Maximalwert sind 154,69 g/s. Vor dem Chiptuning waren es 137 g/s.
Desweiteren habe ich im 3. Gang bei unterschiedlichen Drehzahlen vollgas gegeben, um zu testen ob der Turbolader in den Drehzahlbereichen, die in den letzten Logs zu wenig Ladedruck aufwiesen, leistungsfähig ist.

Ich finde vor allem in der Logdatei ab 4200rpm sieht man deutlich, dass der Lader ohne Probleme den geforderten Druck erreicht, dann geregelt wird und nach der Regelung sich die Kurven sukzessive weiter voneinander entfernen.

Grüße

Aus http://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=26548 ergibt sich für 118kW (160PS) -> 130g/s Luftmasse.

Für 155kW (210PS, übliche Grössenordnung) wären dann 170g/s notwendig.
Mit 155g/s käme man momentan auf ca. 140kW (190PS).

Wenn Du vorher gesagt hättest, dass die Kiste getunt ist, hätte ich auch erwähnt, dass der Fehler am Datensatz liegen kann (gar nicht mal so unhäufig).

Zur Fehlersuche am besten Seriendatensatz verwenden, dann hat man eine Fehlerquelle schonmal ausgeschlossen.

Viele Grüsse, Rainer

Hallo Rainer,

ist bereits im ersten Post erwähnt. Wie dort beschrieben bin ich bereits 10.000 Km mit der Softwareoptimierung unterwegs gewesen und hatte den Fehler nicht, aber du hast recht. Das gilt es natürlich trotzdem auszuschließen.

Dazu muss ich mit dem Tuner sprechen, ob es möglich ist kurzfristig auf die Originalsoftware zurück zu wechseln.

Ich habe direkt nach der Optimierung mithilfe von VCDS ein Leistungsdiagramm erstellt. Resultat waren 207 Ps Motorleistung. Ich weiß nicht inwiefern man die Angaben des Motordrehmoments aus dem Motorsteuergerät mit diesem Diagramm vergleichen kann, aber wenn man sie nebeneinander legt, gehen auch hier die Werte ab ca. 4000rpm immer weiter auseinander. Im Log "LMM" sind die Werte des Motordrehmoments mitgelogt.

Ich tendiere daher doch zum klemmenden Wastegate, was ja, sofern man den Suchergebnissen bei Google Glauben schenken kann, kein seltener Fehler bei TSI Motoren ist.

Grüße,
Dennis

Zitat:

ist bereits im ersten Post erwähnt. Wie dort beschrieben bin ich bereits 10.000 Km mit der Softwareoptimierung unterwegs gewesen

Möglicherweise von mir schon wieder vergessen.

Denke die einfache Sache (und daher sinnvollste) zum Prüfen wäre jetzt, mal eben das Abgasrohr abzuschrauben und nach dem Wastegate zu sehen...

Viele Grüsse, Rainer

Hallo zusammen,

heute hatte ich Zeit und Gelegenheit mit dem Problemkind in die Mietwerkstatt zu fahren.
Mein eigentlicher Plan war das Hosenrohr abzubauen, um das Wastegate direkt zu überprüfen. Leider muss ich sagen, dass ich hieran gescheitert bin. Keine Ahnung wie man die obere hintere Mutter am Turbolader lösen soll...

Wie auch immer, ich habe mit etwas Geduld doch einen Winkel gefunden, in dem man sehr gut auf das Wastegategestänge und die Lagerung blicken kann. Mit meiner selbstgebastelten Druckpumpe, hab ich also Druck auf die Druckdose gegeben.

Bei ca. 0,6 Bar bewegte sich die Stange schön und das Wastegate öffnete, auch das Schließen schien mir normal. Aufgrund des Verdachts, dass es beim Schließen klemmt, habe ich die Lagerung großzügig mit Rostlöser eingesprüht. Beim nächsten Test und ruckartigem Druckablass hörte man nun deutlich ein metallisches Klacken beim Schließen (das war vorher nicht).

Eine Logfahrt konnte ich heute nicht machen, sollte aber am Wochenende kein Problem sein. Ich hoffe das Problem hat sich damit erledigt =)

Grüße

Nachtrag von mir:

Die Ladedruckkurve von meinem heutigen Log deckt sich nahezu mit den Anderen. Das ist also nicht das Problem gewesen (leider).

Hallo nochmals,

habe das Problem jetzt einfach mal ruhen lassen. Ich habe noch auf Verdacht den LMM gegen ein Ersatzteil getauscht, das ich günstig bekommen habe.

Habe über die Internetrecherche herausgefunden, dass die Teile wohl gerne bei 100.000Km den Geist aufgeben... Also eine letzte günstige Alternative.

Seither kam der Fehler nie wieder. Aktueller Kilometerstand ist etwas über 105.000. Mag Zufall sein oder auch nicht. Völlig egal, Problem weg

Grüße

Passt nicht ganz zum Thema, aber ich hatte voriges Jahr einen Passat AFN hier, der beim Beschleunigen sporadisch das Gaspedal verlor... bedeutet: Gaspedalstellung ging laut VCDS bei durchgetretenem Pedal plötzlich von 100 auf 0%. Nach einer gewissen Zeit nahm er dann wieder Gas an, bis sich das Spiel wiederholte.

Dann stellte ich fest, dass ein "nicht Bosch" LMM verbaut war. Nach dem Austausch durch ein Original Teil war der Fehler verschwunden.
Wir haben damals vermutet, dass der LMM dem STG Strom, bzw. Spannung entzogen hat.

Deshalb.... welches Fabrikat des LMM war und ist jetzt verbaut

Hi,

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Grüße